Dienstag, 28. Januar 2014

Das neue Schuljahr beginnt...


Seit zweieinhalb Wochen ungefähr ist das neue Schuljahr hier in Tansania im vollen Gange. Es beginnt nämlich nicht, wie in Deutschland, im September, sondern im Januar.

Allerdings heißt das nicht, dass alles schon so läuft wie im Jahr zuvor. Die erste Woche, nachdem meine Schule wieder geöffnet hat, hieß es für die Schüler erst einmal Shambawork, also Feldarbeit. Der Rasen musste gemäht, neue Felder angelegt und das ganze Gras und Unkraut zwischen den Maispflanzen entfernt werden. Das ist eine ganze Menge, wenn alles mit der Hand ohne sämtliche Maschinen geschieht.

Als es das Ende dieser Arbeiten näher rückte, gab es die ersten Staffmeetings (Lehrerversammlungen). Allerdings ist es nicht so, dass dort der Schulleiter jedem Lehrer sagt, was er in welcher Klasse unterrichtet, hier diskutieren die Lehrer das nach der Versammlung aus und erstellen dann zusammen einen Stundenplan. So bin ich jetzt die Lehrerin der Form 1 in Mathematik und Biologie – so wie ich es mir auch gewünscht habe ;)

Seit ungefähr einer Woche herrscht in der Schule jetzt wieder normales Treiben und es macht wirklich Spaß meine momentan 48 Schülerinnen (vielleicht werden es noch bis zu 52) zu unterrichten, auch wenn es mir teilweise schwer fällt das ganze auf Kiswahili zu machen. Aber Übung macht den Meister sagt man ja so schön :)

In geregelten Bahnen, wie in der Schule läuft es allerdings im Kindergarten noch nicht. Fast täglich wird wenigstens ein neues Kind angemeldet, wodurch ein normaler Ablauf, wie letztes Jahr noch nicht wirklich möglich ist. Dazu trägt auch noch bei, dass die neuen Kleinen teilweise ganz schnell Heimweh bekommen und dann weinen, nicht wissen wie was funktioniert und lieber spielen. Da kann es dann natürlich auch mal schnell passieren, dass man es nicht früh genug aufs Klo schafft und das ganze dann in die Hose oder auf dem Klassenzimmerboden landet. Ist aber ja alles schnell wieder sauber gemacht. Immer wieder erstaunlich finde ich, wie die größeren Kinder (mit 4 oder 5 Jahren) den Kleinen helfen. Sie gehen mit ihnen auf Klo, zeigen ihnen wo sie sitzen müssen und helfen beim schreiben oder Schuhe anziehen. Obwohl sie noch so jung sind, sehen sie es als eine Selbstverständlichkeit ihren kleineren Freunden zu helfen – ich bin immer wieder gleichermaßen erstaunt und erfreut :)

Dadurch, dass noch einiges erlernt und beigebracht werden muss, sind die Tage im Kindergarten ziemlich anstrengend – das mindert aber keinesfalls die Freude!

Heute z.B kam auch wieder ein neues Kind, das eine Behinderung hat. Welche weiß ich leider nicht, dafür ist mein Kiswahili noch nicht gut genug, aber er singt, summt oder macht andere Geräusche, aber redet nicht. Außerdem malt er alles an, was er in die Finger bekommt. Tafel, Wände, Stühle und auch die Hefte der Kinder. Und das ist etwas was diese überhaupt nicht verstehen können – entweder sie sehen das als Zeichen, dass sie auch alles machen dürfen, oder sie fangen an zu weinen. Aber wie erklärt man einem kleinen Kind, das furchtbar stolz auf sein neues Heft war, bevor hineingekritzelt wurde, dass der Junge nichts für seine Behinderung kann und man seine Hefte sofort wegpacken muss, sobald man fertig? Vor allem, wenn man die Sprache noch nicht so gut beherrscht. Kein so leichtes Unterfangen, aber am Ende des Kindergartens habe ich es dann doch einigen erklären können.

Sobald sich das anfängliche Kuddelmuddel dann gelegt hat, möchte ich ansprechen, ob man die Kinder nicht vielleicht in zwei Gruppen aufteilen kann, dass man altersbezogen besseren Unterricht machen kann. Ich hoffe die Lehrerin findet das auch eine gute Idee oder lässt es mich zumindest ausprobieren, aber da sie eine sehr nette und auch verständnisvolle Person ist, bin ich da mal ganz optimistisch :)

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